EDGAR ARCENEAUX
"Library as Chaos"
25. April - 21. Juni 2003, Eröffnung: Fr, 25.4. 19 Uhr

Edgar Arceneaux' Zeichnungen und Objekte sind angelehnt an Konstrukte scheinbarer Ordnung und Systematik, Modelle zur Erklärung der Welt.
Dazu gehören für Arceneaux Literatur, Kunst, Film und persönliche Erfahrung: all dies sind visuelle Speicher und konzeptionelle Ansätze, aus dessen Fundus der Künstler Motive entnimmt und in seiner vielschichtigen Arbeit verwertet. Edgar Arceneaux (*1972) zeigt in seiner ersten Einzelausstellung bei uns Teil 1 seines neuen, zweiteiligen Ausstellungsprojektes "Library as Chaos/Library as Cosmos".

In "Library as Chaos/Library as Cosmos" bezieht sich Arceneaux auf die Idee der Bibliothek im Sinne von Jorge Luis Borges und Umberto Eco. In Borges' Erzählung "Die Bibliothek von Babel" werden die Menschen in einem unendlichen, alles Wissen enthaltenden Universum durch das Fehlen von Abgrenzungen jedweder Form langsam in den Wahnsinn getrieben, für Arceneaux durchaus analog zur heutigen postmodernen Stadt ohne Zentrum. In Ecos Roman "Der Name der Rose" steht die Bibliothek des Klosters für den Mikrokosmos der überschaubaren Welt des
14. Jahrhunderts - verwirrendes Labyrinth und aufklärende Weltkarte des Wissens zugleich. Als Kontrapunkt und Projektionsfläche zur Frage nach der Gültigkeit von Ordnungssystemen dient Arceneaux die chaotische, demographisch grenzenlose und dennoch organisierte Struktur seines Wohnortes Los Angeles.

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