ORDO AMORIS CABINET
4. Mai - 30. Juni 2001

Seit 1994 unternimmt das Künstlerduo ORDO AMORIS CABINET aus Havanna, Kuba, die Untersuchung einer "Kultur des Provisorischen" anhand von gefundenen und nachgebauten Alltagsobjekten sowie daraus komponierten Rauminstallationen. In ihrer Arbeit mischen sich Ansätze aus Soziologie, Ethnologie und Museumspraxis mit den Methoden der bildenden Kunst. Einer der ursprünglichen Ausgangspunkte ihrer Arbeit war die Wirtschaftskrise und politische Sonderstellung ihres Heimatlandes, ein anderer ihre Ausbildung als Designer: Design wird in ihrer Version von Gegenwarts-Archäologie immer auch als soziale Erfahrung beschrieben. Eine bekannte Arbeit aus den letzten Jahren von OAC ist 'Taxi-Limosina' (1998), eine 10 Meter lange "Stretch-Limousine" bestehend aus drei zusammengeschweissten Lada-PKWs mit aufgeschnalltem Gepäck.

Jüngere Arbeiten von OAC (u.a. ihre Antenneninstallation auf der Havanna Biennale 2000) spannen einen allgemeingültigeren Bogen mit Bezügen zur globalen, vernetzten und sich rasant beschleunigenden Gesellschaft. Antennen stehen hier zum einen für die spezifisch kubanische Isolation, zum anderen sind sie Symbol für jegliche Form von Vernetzung: OAC bestehen dabei auf die Notwendigkeit von Kommunikation zwischen unterschiedlichsten Systemen. In aktuellen Projekten werfen sie mittels identischer Doppelproduktion einen kritischen Blick auf das Versprechen der Gleichheit durch Digitalisierung und Biotechnologie, welche - wie bereits im kommunistischen Kuba - immer auch ein Aufgeben der in der westlichen Konsumkultur propagierten Individualität bedeutet.
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