ALEXANDER LIECK
"Neuköln"
10. Nov. - 23. Dez. 2006
Eröffnung: Freitag, 10.11., 19 Uhr

In seiner ersten Einzelausstellung in unserer Galerie präsentiert Alexander Lieck neue
Malereien und Skulpturen aus den letzten zwei Jahren. Wie im Projektraum Just in Düsseldorf und auf "Open Space" während der Art Cologne 2005 ist dies die dritte Präsentation von aktuellen Bildern und dreidimensionalen Arbeiten im Dialog.

Die Malerei und die skulpturalen Objekte von Alexander Lieck sind begrifflich nur vage zu fassen und doch äußerst klare und auf wenige wesentliche Elemente heruntergeschraubte Bilduntersuchungen: "Dies sind Malereien, die bei aller ästhetischer Glätte auf etwas Ruinösem beruhen, auf etwas künstlich Kaputtem, Malereien ohne Hintergrund." (Gregor Jansen). In der Tradition der gegenstandslosen Malerei von z.B. Ellsworth Kelly und Raoul de Keyser, formuliert Alexander Lieck seine zeitgenössische Variante einer Malerei mit reduzierter Formen- und Farbpalette, versucht dabei mit möglichst wenigen, zusammengetragenen Elementen zu autonomen bildlichen Behauptungen mit langer Gültigkeit zu gelangen.

Die kleinformatigen Leinwände werden von Lieck immer wieder übermalt, abgeändert und mit neuen Farbschichten und -spuren versehen, eine Suche nach Ausdruck, die im Bild selbst sichtbar ist: vorangegangene Äußerungen und unter der Oberfläche liegende Schichten werden auf subtile Weise zu tragenden Bildelementen, Fehler und Reste zu eigenständigen Charakteren. So ist Zeit in Form der Geschichte des Bildes integraler Bestandteil jeder Arbeit. Dass bereits verwendete, vom Künstler akzeptierte Formen in mehreren Bildern erscheinen, als Fortführung bzw. Rückgriff, ist dabei Teil von Liecks eigenem künstlerischen Prozess.

Auch Alexander Liecks Skulpturen, hier vertreten durch die Gipskarton-Arbeit mit Neonlicht "Coves"sowie die an ein Logo erinnernde Wandarbeit "Mr Dead..", verweisen in ihrer reduzierten Sprache und mit ihren banal-alltäglichen Materialien zunächst auf sich selbst, scheuen sich aber genauso wenig wie die Gemälde, Leichtigkeit und die rauhe Poesie des scheinbar Unfertigen gegen all jene Kunst in Stellung zu bringen, die Ausdruck durch Ausarbeitung oder Persönlichkeit durch Pathos ersetzt.

In einer Zeit, wo gegenständliche, naiv-surreale und geradezu fotografisch organisierte Malerei wieder "en vogue" ist, erinnern Aexander Liecks Bilder in aller Ruhe und sehr unprätentiös an das, worum es eigentlich geht: mit dem Auftrag von Farbe auf Leinwand Momente von schlichter, gänzlich unrealistischer Schönheit und Präsenz zu schaffen.

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